Warum es Zeit ist, wieder an das Gute im Menschen zu glauben...
- Max Astner

- 10. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Gerade jetzt, da nur von Krisen, Konflikten und Katastrophen berichtet wird, fällt es manchmal schwer, an das Gute zu glauben.
Besonders an das Gute im Menschen.
Wir werden überflutet mit Bildern von Gewalt, Egoismus und Hass. Die Schlagzeilen sind laut, dramatisch und negativ. Und diese prägen uns.
Viele Menschen gehen mittlerweile mit der Annahme durchs Leben, dass man niemandem trauen kann. Dass der Mensch im Kern rücksichtslos oder gar gefährlich ist.
Aber was, wenn genau das nicht stimmt?
Ein verzerrtes Menschenbild
Wir leben mit einem tief verankerten Misstrauen gegenüber dem Menschen. In Schule, Medien und Gesellschaft lernen wir, dass Menschen oft nur an sich denken und dass sie sich nur durch Strafen und Regeln im Zaum halten lassen.
Doch dieses Bild ist verzerrt. Es basiert auf Ausnahmen, nicht auf der Regel.
Denn im Alltag passiert etwas anderes: Menschen helfen einander. Fremde halten Türen auf, zeigen Mitgefühl und kümmern sich umeinander.
In Notsituationen sind es oft ganz normale Menschen, die selbstlos und mutig handeln.
Der Mensch ist ein soziales Wesen
Wir sind nicht zum Kampf gegeneinander gemacht sondern zur Zusammenarbeit.
Biologisch, psychologisch und sozial sind wir darauf ausgelegt, in Gruppen zu leben, zu kommunizieren und zu kooperieren.
Empathie, Freundlichkeit und Vertrauen sind keine Schwächen. Sie sind die Grundlage funktionierender Gemeinschaften. Ohne sie gäbe es kein Miteinander.
Das Gute im Menschen zeigt sich nicht in heroischen Taten, sondern in kleinen Gesten:
Ein Lächeln. Ein Zuhören. Ein Teilen. All das geschieht millionenfach, jeden Tag, jedoch ist es nicht laut genug, um Schlagzeilen zu schreiben.
Warum unser Blick zählt
Wie wir den Menschen sehen, bestimmt, wie wir mit ihm umgehen.
Wenn wir glauben, dass Menschen von Natur aus schlecht sind, bauen wir Systeme, die kontrollieren, misstrauen und abschotten. Wir rechtfertigen Härte und Sanktionen.
Wir erwarten das Schlimmste und provozieren es manchmal sogar.
Wenn wir hingegen an das Gute glauben, entstehen Räume für Vertrauen, Offenheit und Entwicklung. Wir geben Menschen Chancen, statt sie zu verurteilen.
Wir ermöglichen Begegnung statt Abgrenzung.
Ein realistischer Optimismus
An das Gute zu glauben heißt nicht, naiv zu sein. Es heißt nicht, die Augen vor Gewalt, Ungerechtigkeit oder menschlichen Schwächen zu verschließen.
Es bedeutet, die Realität zu sehen aber nicht aufzugeben und mehr zu sehen als das, was falsch läuft.
Denn es gibt sie, die Menschlichkeit, die Hilfsbereitschaft, die Wärme.
Überall, in den kleinsten Dingen, die keine Kamera einfängt.
Ein neuer Blick auf uns selbst
Vielleicht ist es Zeit, dass wir unser Menschenbild überdenken.
Zeit, dass wir aufhören, im anderen zuerst die Gefahr zu sehen und stattdessen das Potenzial und das Gute.
Zeit, dass wir aufhören, Angst zu säen und anfangen, Vertrauen zu schenken.
Denn je mehr wir an das Gute glauben, desto mehr geben wir ihm Raum, sich zu zeigen.
Und vielleicht erkennen wir dann:Der Mensch ist nicht perfekt. Aber im Grunde – ist er gut.







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